Überwachungsmessungen, geodätisches Monitoring
Eine Überwachungsmessung – oder ein geodätisches Monitoring – wird durchgeführt, wenn Bewegungen oder Deformationen an Nachbargebäuden im Zuge eines Bauvorhabens überwacht, aufgedeckt oder ausgeschlossen werden sollen. Hierbei werden Höhen oder Positionen von installierten Bezugspunkten in festgelegten Zeitabständen überwacht, um etwaige Bewegungen feststellen zu können. Oftmals sind die Anforderungen an die Genauigkeit besonders hoch. Je nach Art der zu überwachenden Veränderungen können verschiedene Sensoren wie GNSS-Empfänger, Totalstationen/Tachymeter, Neigungssensoren oder optische Instrumente eingesetzt werden. Die Auswahl der geeigneten Sensoren erfolgt entsprechend den Anforderungen des Monitorings.
Neben den eingesetzten Instrumentarium muss auch die Planung der Vermessung mit besonderer Sorgfalt unternommen werden. Die sogenannte Netzplanung dient der vorab Untersuchung der zu erwartenden Genauigkeit des geplanten Netzes. Die Positionierung der Messpunkte erfolgt basierend auf den zu überwachenden Objekten und den erwarteten Veränderungen. Es werden geeignete Punkte ausgewählt, die eine repräsentative Abdeckung der zu überwachenden Fläche gewährleisten. Vor der ersten Vermessung kann das Netz konfiguriert und variiert werden, um die äußeren Bedingungen zu berücksichtigen, bis die Genauigkeit des Netzes der zu untersuchenden Bewegung genügt.
Der Urzustand vor der baulichen Maßnahme wird durch eine Nullmessung dokumentiert – diese Nullmessung wird im weiteren Verlauf als Referenz und Vergleichsgrundlage bei Wiederholungsmessungen herangezogen. Die Frequenz, mit der die Wiederholungsmessungen durchgeführt werden, beeinflusst die Fähigkeit, Veränderungen genau zu erfassen. Je nach Art des zu überwachenden Phänomens kann die zeitliche Abtastrate variieren. Über Wiederholungsmessungen werden Protokolle erstellt, welche die Abweichungen zur Nullmessung dokumentieren.